Bericht eines Adoptionsbewerberpaares (1) Drucken E-Mail

Bericht über eine noch nicht so lange zurückliegende Bewerberzeit

Als wir uns im Dezember 2004 als Bewerberpaar für ein Adoptivkind bewarben ahnten wir nicht, wie viel Ausdauer und welch einen langen Atem wir brauchten, um endlich ans Ziel zu gelangen. Zuerst haben wir einen Lebensbericht geschrieben und viele Unterlagen besorgt, u.a. Abstammungsurkunde, Geburtsurkunde, Gesundheitsbescheinigung und vieles mehr. Wir hatten Glück, dass wir schon im Frühjahr 2005 an einem Bewerberseminar teilnehmen konnten. Das Seminar hat viele unterschiedliche Aspekte von Adoption beleuchtet und war sehr informativ und hilfreich für uns und die anderen Adoptionsbewerber. Nach Abschluss des Seminars sind wir erneut mit allen erforderlichen Unterlagen zum Jugendamt gegangen. Jetzt konnte die dafür zuständige Sachbearbeiterin einen Sozialbericht anfertigen. Dazu hat sie noch zwei Hausbesuche bei uns vorgenommen. Fast ein Jahr nach unserem ersten Gespräch im Jugendamt waren wir dort nun endlich als Bewerberpaar registriert. Der erste Schritt war getan!


Doch viele weitere sollten folgen. 

Mit der Anerkennung als Bewerber im Heimatjugendamt hatten wir nun die Voraussetzung, uns in anderen Jugendämtern zu bewerben. Denn ein Kind in unserem zuständigen Jugendamt vermittelt zu bekommen, machte uns die Sachbearbeiterin wenig Hoffnung. So machten wir uns im Internet auf die Suche nach Adressen größerer Jugendämter und schickten unsere Bewerbungsunterlagen dort hin. Das war zeitaufwendig und manchmal auch nervenaufreibend. Wenn wir nach gewisser Zeit keine Antwort erhielten, fragten wir telefonisch nach. Zuerst ließen wir uns durch Absagen nicht entmutigen – wir wussten, dass es ein langer, steiniger Weg sein kann – doch nach und nach wurde unsere Motivation geringer. Ein Lichtblick waren zwei Vorstellungsgespräche in den neuen Bundesländern im Herbst 2006. Neue Hoffnung keimte auf. Von Zeit zu Zeit meldeten wir uns in diesen Jugendämtern. Doch eine Gebietsreform beim ersten Jugendamt, sowie der Weggang des Sachbearbeiters beim zweiten Jugendamt erstickten die Hoffnungen fast wieder im Keim. Auch ein weiteres Gespräch mit der Sachbearbeiterin des Heimatjugendamtes machte uns wenig Hoffnung. So befassten wir uns mit dem Gedanken, uns eventuell um ein Pflegekind zu bewerben. Doch wir merkten bald, dass das nicht der richtige Weg für uns ist. Im Spätsommer 2007 hatten wir uns mit dem Gedanken abgefunden, auch ohne Kind glücklich zu werden.

Doch dann sollte alles ganz anders kommen. Im Herbst 2007 bekamen wir den heißersehnten Anruf. Wir bekamen unser jetziges Adoptivkind geschenkt. Diesen Tag werden wir wohl nie vergessen.

 

 
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