von Elisabeth Leimbach; illustriert von Anja Addis

Das Adoptivkind Emma wünscht sich sehr ein Geschwisterkind, wie ihre beiden Kindergartenfreunde auch. Als sie mit ihrer Mama über ihren größten Wunsch spricht,  erzählt diese ihr, dass es nicht so einfach ist, ein zweites Kind zu adoptieren.

In kindlicher Weise wird die oft lange Wartezeit auf ein zweites Adoptivkind beschrieben und gerade als Emma ihren Wunsch eigentlich schon fast vergessen hat, kommt der heiß ersehnte Anruf. Die ersten Besuche im Krankenhaus werden beschrieben, das Einkaufen und der Ankunftstag des kleinen Ole.
In vielen Adoptiveltern wird dieses Buch Erinnerungen wach rufen. Auch größere Geschwisterkindern können sich zurück erinnern, wie es war, als die Schwester oder der Bruder angekommen sind.

Sicher kann das Buch auch genutzt werden, um mit Einzelkindern das Thema zweites Adoptivkind aufzuarbeiten. Dann aber muss man mit dem Kind darüber im Gespräch bleiben, dass es nicht immer den Anruf für ein zweites Kind geben wird.

Emma adoptiert Ole ist ein schön illustriertes Paperbackbuch mit 47 Seiten, in dem die Adoptionspraxis im Inland auf kindgerechtem Niveau wiedergegeben wird. Ein Buch zum Selberlesen (2. und 3. Klasse) aber auch ein Buch zum Vorlesen (ab 4-5 Jahren). Die Zeichnungen sind ansprechend bunt und kindgerecht, aber auch mir haben sie gut gefallen. Ich halte das Büchlein für rundum gelungen und hätte mir gewünscht, dass es dieses Buch schon 15 Jahre früher gegeben hätte. (M.R.)

Eine zweifache Adoptivmutter schreibt zu diesem Buch:

Die Autorin beschreibt in diesem Buch in einfühlsamer, klarer Sprache, wie eine Familie ihr zweites Kind adoptiert. Im Mittelpunkt steht dabei die fünfjährige Emma, die ebenfalls als Baby adoptiert wurde und sich sehnlich ein Geschwisterchen wünscht. Diese realistische und informative Geschichte eignet sich sowohl für Familien, die ihr Adoptivkind auf die mögliche (!) Aufnahme eines Geschwisterchens vorbereiten möchten als auch für Adoptivfamilien mit mehreren Kindern. Für jüngere Kinder mag der Text an einigen Stellen etwas zu ausführlich sein (was man beim Vorlesen aber gut kürzen könnte), die ansprechenden Bilder machen das Buch jedoch auch für die Kleinen attraktiv.
Das Buch gefiel auch meinen beiden Testleserinnen (7,5 und 5 Jahre) sehr  gut und führte zu regen Gesprächen darüber, wie es denn bei ihnen war, als sie in unsere Familie kamen. 

Lesen Sie dazu auch den Bericht über eine Lesung der Autorin zu diesem Buch im Gießener Anzeiger .