Das kostbarste Geschenk der Welt

Becky Edwards

Eine Adoptivmutter schreibt zum Softcover-Bilderbuch:

Die Bilder sind sehr ansprechend, schöne harmonische Farben und nicht so überladen. Echt schön für Kinder im Kindergartenalter.

Schon der Anfang des Bilderbuchs ist sehr schön und kindgerecht verfasst. Man kann sich schnell in die familiäre Situation hineinversetzen. Es wird sofort vermittelt, dass es sich um eine Adoptionsgeschichte handelt. Es ist schön, dass aus dem Blickwinkel eines Kindes geschrieben wird.

Das Kind stellt immer wieder Fragen über seine Herkunft. Durch die Fragen und Antworten werden von allen Seiten (Kind, Adoptivfamilie und Herkunftsfamilie) Gefühle aufgegriffen und transportiert.

Besonders gut finde ich, dass auch negative Gefühle wie Wut und Trauer rund um die Adoption zum Thema werden und auch deutlich gemacht wird, dass das völlig in Ordnung ist.

 

Das Kind vergleicht seine Adoption mit materiellen Geschenken, was ich auf den ersten Blick etwas seltsam fand. Dennoch wurde es geschafft immer wieder den Bezug zur Adoption herzustellen.

Nicht so gut gefällt mir die Formulierung auf S.6, wo es um die Herkunft der Grübchen geht. Zitat: “das Grübchen in meiner Wange sei die Stelle, auf die meine leibliche Mama und mein leiblicher Papa mir einen Abschiedskuss gegeben hätten.“

Auf S. 14 kommt es zu der Frage: „Wollten meine leibliche Mama und mein leiblicher Papa mich denn nicht behalten?“ Die Antwort ist nicht gut formuliert. Vor allem der Satz „Sie wollten dich sehr gerne behalten.“  kann ein Kind sehr verunsichern und Mitleid oder schlechtes Gewissen auslösen. Das hätte man anders formulieren können.

Die Herkunftsfamilie hat sehr viel Raum in der Geschichte. Nicht jede Adoptivfamilie weiß so viel über die Herkunft ihres Kindes, von daher muss jeder selbst abwägen, ob das Bilderbuch zur Geschichte des eigenen Adoptivkindes passt.