Worüber Adoptionsbewerber nachdenken sollten Drucken E-Mail

 

Aus eínem Text der gemeinsamen Adoptionsvermittlungsstelle von Caritas und Diakonie in Berlin:

 

"Worüber Sie als Adoptionsbewerberin und Adoptionsbewerber nachdenken sollten:

Zu erfahren, kein leibliches Kind bekommen zu können, ist für viele Paare eine schmerzliche Nachricht, die Pläne und Lebensentwürfe über den Haufen wirft. In dieser Situation ist es verständlich, dass viele Paare an eine Adoption denken. Doch Sie sollten sich Zeit dafür nehmen, miteinander aber auch mit Verwandten und Freunden zu sprechen, was es für sie bedeutet, kein leibliches Kind bekommen zu können und auch, ob ein Leben ohne Kinder für sie eine Alternative sein kann.

Die Erfahrung zeigt, dass Paare eine Adoption noch nicht ins Auge fassen sollten, wenn sie ihre Enttäuschung, kein leibliches Kind zu bekommen, noch nicht überwunden haben.

Auch wenn Eltern ein Kind durch Tod verloren haben, liegt bei manchen der Gedanke nahe, ein Adoptivkind aufzunehmen. Doch oft wird dieser Wunsch zu früh ausgesprochen. Wer ein Kind verloren hat, braucht genügend Zeit, um den Schmerz und die Trauer zuzulassen und zu überwinden.

Jedes Kind ist eine individuelle Persönlichkeit. Kein Kind kann ein anderes ersetzen.

Viele Bewerber denken, dass es für das Adoptivkind von Vorteil ist, wenn sie bereits eigene Kinder haben, da sie dann bereits praktische Erfahrungen mit Kindern besitzen. Im Umgang mit Kindern ist es sicherlich positiv, Erfahrungen zu haben, doch man muss auch bedenken, dass manche Adoptivkinder bereits Trennungen erlebt haben und nur vorsichtig neue Beziehungen aufbauen. In einer Familiensituation, in der bereits Kinder leben, muss das Adoptivkind außer zu den Eltern auch noch zu Geschwistern neue Beziehungen aufbauen. Das ist eine große Herausforderung und kann für das Kind, aber auch für die gesamte Familie schwierig werden.

Bei uns melden sich immer wieder Paare, die ein Kind annehmen möchten, um ihrem Leben und ihrer Beziehung wieder einen Sinn zu geben. Dieser Wunsch erfüllt sich oft nicht, denn durch die Aufnahme eines Adoptivkindes entstehen völlig neue, bisher nicht erlebte Belastungen. Die Partner und die Beziehung wird auf eine bisher nicht gekannte Weise gefordert. Um diesen Belastungen gewachsen zu sein, bedarf es einer stabilen und tragfähigen Beziehung. Eltern sollten das Kind um seiner selbst willen aufnehmen."

 
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