Anja Fröhlich

Buch für Kinder ab ca. 9-10 Jahren

Ein Kinderbuch, in dem ein aus einem Heim zur Adoption vermittelter Schuljunge in eine spannende Geschichte gerät. Warum das Buch für Adoptiv- und Pflegekinder eventuell nicht geeignet erscheint, lesen Sie im Folgenden.

Eine Leserin, die mit dem Thema Adoption vertraut ist, schreibt:

Wie man im Jahr 2010 darauf kommt, ein Buch über Heimkinder zu schreiben, die im Schulalter adoptiert werden, weiß ich nicht. Und die Wahrscheinlichkeit, dass in einem deutschen Kinderheim ein Junge im Schulalter lebt, dessen Mutter bei der Geburt verstarb und dessen Vater seitdem nicht existent ist, ist erst recht höchst unwahrscheinlich. Mit diesem Buch wird also beim Leser einmal mehr das Vorurteil geschürt, dass in Heimen Kinder leben, die man adoptieren kann, nachdem man sie angeschaut und für gut befunden hat. Diese Zeiten sind Gott sei Dank lange vorbei.

Aber die Gefühle und Erfahrungen, die ein größeres Kind (z.B. ein Pflegekind) haben kann, wenn es in eine neue Familie kommt, sind gut beschrieben. Die spannende manchmal bizarre Handlung stimmt an einigen Stellen nachdenklich, was dem Thema gut tut. Zum Schluss geht alles gut aus.

Für Adoptiv- und Pflegekinder m. E. nach nicht geeignet, da sie falsche Einblicke in die heutige Vermittlungspraxis der Jugendämter erhalten. Für andere Kinder als „Unterhaltung“ geeignet. Ich würde mir dann aber wünschen, dass Eltern mit ihren Kindern darüber reden, dass heute so keine Kinder mehr adoptiert werden. Aber welche Eltern reden schon mit ihren Kindern über die gelesenen Bücher, da es voraussetzt, dass Eltern das Buch zuvor selbst gelesen haben.