"Die Mondsucherin" Drucken E-Mail

 von Frederike Böhme (erschienen im tredition Verlag)

Die Autorin selbst machte uns auf diesen Roman aufmerksam, der das Thema Adoption beleuchtet.
Eine Adoptivmutter zweier pubertierender Kinder schreibt über den Roman:

Das Buch beschreibt die Suche einer jungen Frau nach sich selbst, ihrer Bestimmung und dem Sinn ihres Lebens.

Das Buch setzt sich meiner Meinung nach nur entfernt mit dem Thema Adoption auseinander. Die beschriebene Sinnsuche eines Menschen, betrifft alle Menschen und dauert je nach Tiefe ihrer Empfindsamkeit, den äußeren Lebensbedingungen und persönlichen Charaktereigenschaften unter Umständen ein Leben lang.

Zum Inhalt des Buches:

Die Protagonistin ist adoptiert und erfährt dies an ihrem 21. Geburtstag, nicht durch ihre Adoptiveltern sondern durch einen Notar. Durch ihn erhält die junge Studentin Briefe ihrer leiblichen Mutter sowie Geschichten, Märchen, die die leibliche Mutter für ihre Tochter aufgeschrieben hat. Durch diese Geschichten wird die junge Frau fortan durch ihr Leben geführt. Durch ein ganze Reihe Zufälle wird im Laufe des Buches bald die große Liebe, die berufliche Erfüllung und der leibliche Vater gefunden.

Den Kontakt zur Adoptivfamilie bricht die junge Frau gänzlich ab, lediglich ihre Adoptivoma hat noch Bedeutung für sie.

Am Anfang des Buches beschreibt die Autorin ziemlich deutlich die Gefühlswelt eines Menschen, der sich aus für ihn nicht erklärbaren Gründen nie richtig heimisch gefühlt hat, was meiner Meinung nach nicht in der Adoption selbst begründet liegt, sondern in dem Umstand , dass die Adoptiveltern nicht offen mit dem Thema umgegangen sind. Diese Passage des Buches halte ich für lesenswert.

Zur Mitte des Buches hin liest sich die Geschichte wie ein zeitgemäßer Roman, zum Ende hin verflacht de Geschichte zunehmend, um dann in einem überfrachteten Finale zum Wohle aller Beteiligten (außer den Adoptiveltern) zu enden.

Wer sich ernsthaft mit dem Thema Adoption beschäftigt, findet in dem Buch kaum Antworten. Es lässt leider auch wenig Raum für eigene Gedanken. Die Adoptiveltern scheinen nach dem 21. Geburtstag für die Hauptfigur keine Bedeutung mehr zu haben.

Wer sich undifferenziert mit dem Thema Adoption beschäftigen möchte und eine zum Teil gut geschriebene Lektüre sucht, ist mit dem Buch gut bedient.

Wer sich eingehender mit dem Thema beschäftigt, selbst Adoptivkind, Herkunftseltern(teil), Adoptiveltern(teil) oder Adoptionsbewerber ist, für den halte ich das Buch für nicht empfehlenswert.

So einfach, schwarz weiß gezeichnet, nur positiv oder nur negativ, so sollte man sich einem derart komplexen Thema nicht nähern.

Ich halte dem Buch zugute, dass die Geschichte frei erfunden ist und auch nicht als "Fachlektüre" verstanden werden will.

 

 Die Ausführungen der Autorin zu ihrem Buch finden Sie hier.

 
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