Ratgeber: Sichere Kinder brauchen starke Wurzeln Drucken E-Mail

 Schulz-Kirchner-Verlag

Eine Adoptivmutter schreibt zu diesem Buch:

"Ich habe das Büchlein „Sicher Kinder brauchen starke Wurzeln“,  welches in einer Ratgeberreihe des Schulz-Kirchner Verlages veröffentlicht wurde, gelesen.

Der Titel hat mich als Adoptivmutter gleich schon etwas betroffen gemacht: 

 

 

Haben meine Kinder denn starke Wurzeln? Woher soll ich das wissen? Es gibt bestimmt einige Adoptiveltern, die sehr wenig über die ersten Bindungserfahrungen ihrer Kinder wissen.

Das Positive vorweg, ein gestörtes Bindungserleben kann mit mehr oder weniger anstrengenden Maßnahmen wieder  zum großen Teil „repariert“ werden! Wir können als Adoptiveltern Weichen stellen um den Zug, der für unsere Kinder vielleicht in die falsche Richtung ging, wieder in die richtige Richtung zu bringen.

 

Bindung ist ein dauerhaftes, emotionales Band zu wichtigen Bezugspersonen und entsteht durch feinfühliges, emotionales und zuverlässiges Verhalten der Bezugsperson.

Ein Kind kann mehrere Bezugspersonen haben, kann aber deutlich die Hauptbezugsperson für sich ausmachen. Entscheidend wer für das Kind als Hauptbezugsperson in der Rangliste ganz oben steht, ist nicht nur die Zeit die es mit der Person verbringt, sondern auch die Qualität, die diese Zeit hat.

Bindungsstörungen entstehen durch einen  Mangel an emotionaler Nähe und Zuwendung, und das situationsübergreifend  und über einen längeren Zeitraum.

 

In dem Büchlein werden 4 verschiedene Bindungsmuster vorgestellt:

-          Die sicher gebundenen Kinder (der Idealfall)

-          Die unsicher vermeidenden Kinder  (haben Zurückweisung erlebt und schützen sich durch Rückzug vor weiteren Enttäuschungen, zeigen nicht wie es ihnen geht und meiden enge Beziehungen zu den Bezugspersonen)

-          Die unsicher-ambivalenten Kinder (sie haben ihre Bindungsperson als nicht berechenbar erlebt, Trennungen von der Bezugsperson werden kaum verkraftet, reagieren gestresst und ängstlich, haben wenig Mut ihre Welt zu erkunden)

-          Und desorganisierte Bindungskinder (sie zeigen bei Trennungen chaotisches und widersprüchliches Verhalten)

 

Die Übergänge der einzelnen Bindungstypen sind natürlich fließend.

 

Der Ratgeber, der sich auch an professionelle Erzieher, Berater und Therapeuten wendet, beschreibt deutlich, wie wir mit bindungsgestörten Kindern umgehen können um ihnen verlässliche Hauptbezugspersonen werden zu können.

Je nachdem wie stark das Bindungsverhalten gestört ist, braucht das viel Kraft, Geduld, Einfühlungsvermögen und emotionale Nähe. Die Angebote müssen von den Erwachsenen kommen und kein Kind darf aufgeben werden.

 

Ich finde den Ratgeber größtenteils gelungen, zumindest für professionelle Arbeitende. Ich als Adoptivmutter und doch pädagogischer Laie, hätte mir mehr Informationen über die Entstehung von Bindungsstörungen gewünscht.

Aber der Ratgeber ist auf jeden Fall lesenswert und auch schnell gelesen. Und zum eigenen Sensibilisieren und genauem Hinkucken auf das Kind und zum Nachdenken über seine eigenen Fähigkeiten und Grenzen sehr informativ."

 
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