Der Zweitbeste

von David Cook, Diogenes Verlag (1996)

ImageDer alleinstehende Graham Holt möchte ein Kind adoptieren. Noch zweifelnd, ob er sich auf den Aufruf zur Pflegeelternbewerbung melden soll, sieht er eines Tages ein Bild von Jamie im Guardian.

Nach dem Vorbereitungskurs für angehende Pflegeeltern beginnt sich die Aufnahme des Jungen anzubahnen. Abwechselnd schildert der Autor das Erleben aus der Perspektive Grahams und des Jungen. Es ist unglaublich, wie der Autor den Verlauf des Adoptionsverfahrens erfasst. Nicht nur die formale Seite, sondern auch die psychologische: die Verunsicherung des angehenden Adoptivvaters, das Verhalten des zehnjährigen Kindes, die Befragung durch die Sozialarbeiterinnen, die Auseinandersetzung mit dem leiblichen Vater.

Die Abläufe sind mit kleinen Abweichungen ohne weiteres auf deutsche Verhältnisse zu übertragen. Vielleicht löst es Verwunderung aus, dass Kinder zur Adoption in einer Zeitung vorgestellt werden. Aber das ist in England nicht unüblich.

Ich habe das Buch in einem Atemzug ausgelesen und wünsche mir, dass viele (angehende) Pflege- und Adoptiveltern das gleiche Vergnügen haben werden." (aus Kindeswohl 4/97 - von Mieke Runhaar)

 

Ich kann dieser Buchbeschreibung nur voll beipflichten. Auch ich habe den Roman in einem Rutsch ausgelesen und war sehr begeistert. (M.R.)