Hugo allein auf dem Feld

Barbara Lütgen-Wienand

Das Buch spielt im Tierreich und beginnt mit einer Situation, die auch Kinder in Deutschland erleben könnten: Hugo wurde alleingelassen und ist hungrig. Er entschuldigt seine Mama, die keine Zeit hat, weil sie sich um die 5 anderen Geschwister kümmern muss. Die Formulierung „aus dir wird sowieso nichts“ deutet er nicht und hofft, dass sie wieder kommt.

Nur Vorlesen wird hier bei einem angenommenen Kind schwierig sein, es muss an dieser Stelle über die Gründe für Hugos Alleinsein sicher gesprochen werden müssen, damit keine falschen Phantasien entstehen.

Das Buch beschreibt so manches Gefühl, was auch Pflege- und Adoptivkinder eventuell haben könnten. Gerade im Pflegkinderbereich wird die Hoffnung auf Rückkehr in die leibliche Familie lange genährt. Kinder, die die Herausnahme aus der Familie bewusst erlebt haben, suchen oft die Schuld bei sich, so wie Hugo es auch tut.

Die Träume der kleinen Feldmaus könnten beim Vorlesen gerade für angenommene Kinder schwierig sein. Z.B. die leibliche Mutter, die um Hilfe gerufen nur lacht und wegläuft, sollte nicht einfach so stehen bleiben.

Die Stelle an der auch die neue Mama verschwindet, greift die Verlustängste angenommener Kinder auf. Zum Glück taucht sie schnell wieder auf. Die annehmende Häsin wird liebevoll und warm beschrieben, leider spielt der Hasenvater keine Rolle.

Ein Bilderbuch, das nur vorgelesen werden sollte, wenn man die Zeit hat, sich mit dem Kind auseinander zu setzen. Ein Buch, das aus der Sicht einer Pflegemutter geschrieben wurde.

(Rezensentin: Adoptivmutter, die dem Verein bekannt ist)